Ich bin der HERR, dein Gott! Juli 2026

Naeman: Der Starke und seine Not

Naeman war wohlbekannt in der ganzen Gegend des damaligen Nahen Ostens. Er war der Mann, auf den sich der König stützte. Als Heerführer Arams hatte er seinem Herrn, dem König, zu vielen Siegen verholfen. Doch, wie so oft, haben gerade solche Menschen etwas, was sie nicht zur Ruhe und zu innerem Frieden kommen lässt. Bei Naeman war es eine Krankheit, die unheilbar und entstellend war.

Auf einem seiner Kriegszüge hatte er ein kleines Mädchen gefangengenommen, das nun im Dienst seiner Frau stand – ganz klar Menschenraub –, und doch war dieses Mädchen weder bitter noch aufgebracht, sondern suchte in dieser neuen Situation allein Gott zu gefallen. Naeman und seine Frau mögen dies dankbar angenommen haben. Und in manch einer stillen Minute mussten sie mit Sehnsucht feststellen, dass dieses Mädchen etwas besass, was sie auch so gerne gehabt hätten: Das Vertrauen, dass Gott in jeder Situation helfen kann.

Und so bewirkte der Rat eines kleinen Mädchens, dass sich ein grosser Kriegsheld auf den Weg nach Israel begab – nicht um zu plündern, sondern um sich von einem Propheten heilen zu lassen. Von einem Mann, der in Gottes Auftrag handelte. Doch dieser Mann Gottes hielt es nicht einmal für notwendig, ihn – den Kriegsheld Arams – persönlich zu begrüssen. Und die Heilung sollte so geschehen, dass man wirklich an ein Wunder des Gottes Israels glauben musste. Das musste zuerst verarbeitet sein.

Wie gut, dass er seinen Stolz überwand. Er demütigte sich und tat, was ihm geboten war. Und er erlebte, was ihm verheissen war.1 Das ewige Leben in Frieden und absoluter Ruhe können wir uns nicht erarbeiten. Aber Gott will es uns schenken. Seien Sie doch auch nicht zu stolz, diesen einfachen Weg zu gehen.

«Ich sage euch, so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Busse tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Busse brauchen!»2

1) Nutzen Sie das Kontaktformular und lesen Sie die Geschichte in 2. Könige 5 nach. 2) Lukasevangelium 15,7

Bild: Blick auf den Thunersee