Ich bin der HERR, dein Gott! Juni 2020

Ruth – eine Frau verlässt alles, um Gott zu finden

Ruth war in Moab zu Hause, einem Nachbarland von Israel. Sie hatte Machlon, einen Israeliten, geheiratet. Dieser war mit seinen Eltern und seinem Bruder aus Israel gekommen, als dort eine Hungersnot war. Ihr Schwiegervater starb, auch ihr Schwager und ihr Mann. Naemi, ihre Schwiegermutter, zog es wieder zurück nach Israel, da dort die Hungersnot zu Ende war. Was würde Ruth nun tun? Würde sie Heimat, Familie und Religion hinter sich lassen und unter die schützenden Arme des Herrn kommen? Sie hatte als moabitische Witwe in Israel keine Aussicht, einen Mann zu finden.1 Sie würde arm sein, mit harter Arbeit das tägliche Brot verdienen und dazu noch ihre Schwiegermutter unterstützen müssen. Dies stand alles vor ihr, doch als ihre Schwiegermutter ihr angesichts dieser trostlosen Aussichten riet, ihr Glück in Moab zu suchen, sagte Ruth folgendes:

»Dringe nicht in mich, dass ich dich verlassen und mich von dir abwenden soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! Wo du stirbst, da sterbe auch ich, und dort will ich begraben werden; der Herr tue mir dies und das und noch mehr, wenn nicht der Tod allein uns scheiden soll!« Ruth 1,16.17

Ruth hatte erkannt, dass ein sicheres Leben ohne den wahren Gott nichts wert ist. So wählte sie die Armut in der Gewissheit, dass nur dort der Segen Gottes auf sie wartete. Lieber nichts haben mit dem einzigen Gott, der die Sünden vergibt und helfen kann, als alles Nötige, aber ohne Gott in die Ewigkeit gehen. Im Buch Ruth in der Bibel können Sie lesen, wie es weiterging. Soviel sei aber schon verraten: Ruth blieb keine einsame Ausländerin.

1) Die Moabiter waren Feinde Israels.

Lauenensee