Wie schwer können wir Menschen doch vergeben! Besonders wenn uns etwas fürchterlich Ungerechtes geschieht. Gibt es da auch Ausnahmen?
In der Geschichte des wahren Christentums sind viele Menschen wegen ihres Glaubens an den Herrn Jesus ermordet worden. Diese blutige Linie beginnt bei Ihm selbst, aber bereits kurze Zeit nach der Kreuzigung Jesu Christi musste auch einer Seiner ersten Nachfolger für seinen Glauben an Ihn sterben.
Stephanus hatte nichts Falsches getan. Er stand nicht vor Gericht, weil er einem Menschen etwas zu Leide getan hätte; nein, sein Zeugnis war tadellos. Was war dann seine Schuld? Er glaubte an den aus den Toten Auferstandenen, den seine Ankläger und Richter lieber tot gesehen hätten: Jesus Christus, seinen Herrn.
Als die anwesenden Menschen das Glaubenszeugnis des Stephanus nicht mehr ertragen konnten, weil ihr Gewissen sie schlug, beschlossen sie kurzer Hand, ihn zu steinigen. Was tat aber dieser Sterbende im Hagel der todbringenden Wurfgeschosse?
Und er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und nachdem er das gesagt hatte, entschlief er.1
Was für eine Kraft muss in seinem Herrn sein, dass Stephanus nicht nur bereit war, für Ihn zu sterben, sondern sogar im Sterben für seine Feinde, die Widersacher des Sohnes Gottes, zu beten? Denn auch sein Herr, Jesus Christus, bat am Kreuz leidend und sterbend für Seine Feinde: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!«2
Warum liebte Stephanus seinen Herrn nur so sehr? Warum liebte Jesus Christus Seine Feinde nur so sehr?
Könnten Sie für Ihre Feinde beten? Könnten Sie es, während diese Sie umbringen?
1) Apostelgeschichte 7,60 2) Aus Lukasevangelium 23,34
Bergkette im Diemtigtal