Wünschen wir uns nicht auch, dass uns jemand so fragt? Wüssten wir da nicht manches zu sagen? Arme wünschten sich finanzielle Hilfe, Einsame Kontakte, Kranke Heilung, Enttäuschte Trost. Und kann das Gegenüber dann diese Bedürfnisse stillen? Wie wäre es, wenn der Gott der Bibel oder Jesus Christus, Sein Sohn und damit ebenfalls Gott, diese Frage stellt? Die Bibel berichtet, dass der Herr Jesus Christus genau diese Frage einem Blinden gestellt hat. Doch der Reihe nach:
Der Herr Jesus geht nach Jericho. Der Blinde sitzt am Weg, ruft: «… Sohn Davids, erbarme dich meiner.» Damit sagt er, dass er Ihn für den Messias hält. Die Umstehenden tadeln ihn. Er wiederholt sein Rufen. Er wird gefragt. Er gibt Antwort: «Herr, dass ich sehend werde!» Er wird geheilt!1 Zwei Aspekte sind wichtig: Er weiss, wer vor ihm steht, weiss von dessen Macht. Niemand sonst konnte ihn sehend machen.2 Und er kennt die eigene Bedürftigkeit. In seinem Fall gut nachvollziehbar.
Wie sieht es mit den beiden Aspekten bei uns aus? Kennen wir den Sohn Gottes, den Herrn Jesus Christus? Und trauen wir Ihm zu, dass Er uns retten kann? Zum zweiten Aspekt: Kennen wir unsere Bedürftigkeit? Tiefer als nur, dass wir finanzielle Hilfe, Kontakte, Gesundheit, Trost brauchen? Sollten wir auch bitten, dass wir sehend werden? Man kann sehen und doch nicht erkennen. «Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt … und ihre Augen haben sie verschlossen, dass sie nicht etwa mit den Augen sehen … und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.»3
Nebenbei: Es war die letzte Chance. Der Einzige, der sehend machen kann, der kam ein letztes Mal hier entlang, auf dem Weg zu Seiner Kreuzigung. Das darf uns daran erinnern, dass es auch in unserem Leben eine letzte Chance gibt.4
«Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes SEHEN».5
1) Lukasevangelium 18,35-43 2) Jesaja 42,7 3) Matthäusevangelium 13,15 4) Hiob 33,14 5) aus Johannesevangelium 11,40
Bild: vom Niederhorn